PraxisReport

Branche: Rohrleitungsbau
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Schweißprozesse:
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Entmagnetisieren von Rohrleitungen

Die terranets bw GmbH untersucht ihr 2000 km langes Leitungsnetz für Erdgas regelmäßig mit „Rohrleitungsmolchen“, die die Rohre magnetisieren. Reparaturen, bei denen geschweißt werden muss, fallen so schwer. Abhilfe schafft das mobile Entmagnetisierungsgerät Degauss 600 von EWM.



Die Ausgangslage:
Die terranets bw GmbH vernetzt das Stuttgarter Unternehmen Baden-Württemberg und das angrenzende Ausland mit der europäischen Energieinfrastruktur. Die Gastransportleitungen und -anlagen werden über ein hochwertiges Glasfasernetz gesteuert und überwacht, damit rund um die Uhr eine effiziente Versorgung möglich ist. Da Gashochdruckleitungen höchsten Sicherheitsstandards entsprechen müssen, überprüft die terranets bw GmbH, als Betreiberunternehmen regelmäßig die Wandstärke mit „Rohrleitungsmolchen“. Diese Prüfsysteme bringen aber ein Problem mit sich: Sie magnetisieren die Leitungen. Wenn Reparaturen nötig werden, kommt es dann beim Schweißen zur Ablenkung des Lichtbogens und damit zum Einschluss von Poren und Bindefehlern.
Die Lösung:
Zur Lösung dieses Problems hat die EWM AG das Entmagnetisierungsgerät Degauss 600 entwickelt. Das handliche und kompakte Gerät ist nicht nur bedienerfreundlich, sondern auch baustellengeeignet. Um das Rohr zu entmagnetisieren, wird ein Stromkabel möglichst eng um das Rohr gewickelt. Durch den Stromfluss im Kabel kann ein Gegenmagnetfeld mit gleicher Stärke erzeugt und der Restmagnetismus eliminiert werden. Je mehr Windungen aufgebracht werden, desto größer ist die maximale Feldstärke, die mit konstantem Strom erzeugt werden kann. Die Degauss 600 bietet zwei Möglichkeiten des Entmagnetisierens. Bei der Degauss-Funktion wird mit einem hohen Stromwert beginnend und mit alternierender Polarität der Stromfluss schrittförmig gesenkt. So wird das Bauteil entmagnetisiert. Diese Methode funktioniert sehr gut bei kurzen Bauteilen. Im Gegensatz dazu eignet sich die activgauss-Methode für lange Bauteile wie Rohrleitungen. Bei dieser Methode fließt kontinuierlich Strom durch die Wicklungen, wodurch ein permanentes Magnetfeld erzeugt wird.
Der Erfolg:
Die Degauss 600 ist durch ihr geringes Gewicht und die kleine Baugröße baustellengeeignet und außerdem leicht bedienbar. Die Stromquelle kann durch den Fernsteller auch außerhalb der Baugrube platziert werden. Mit ihr kann das Problem des Magnetismus beim Reparaturschweißen im Rohrleitungsbau auch bei starken Magnetfeldern gelöst werden. Der Einsatz des Entmagnetisierungsgerätes auf den Baustellen der terranets bw GmbH, hat nicht nur das Betreiberunternehmen selbst, sondern auch das ausführende Bauunternehmen Leonhard & Weiss GmbH sowie den zuständigen, unabhängigen Überwachungsingenieur vom TÜV Süd überzeugt.